America's Cup  
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Foto rechts:
America's Cup-Pokal (die "Kanne", links) und Louis Vuitton Cup-Pokal.

Historie
 



Fotos: © Marina Könitzer/DCYC
 
   
  Die faszinierende Geschichte des America's Cup
von Hamish Ross, Rechtsberater von Team Alinghi und America's Cup Historiker

Der America's Cup ist ein Symbol für die absolute Überlegenheit im Segelsport. Den America's Cup zu gewinnen, gehört zu den grössten sportlichen Leistungen überhaupt, und es dauerte 132 Jahre, bis es gelang, den Pokal im Jahr 1983 dem New York Yacht Club zu entreissen.

Der Cup selbst war 1848 von Garrards of London hergestellt worden, welche zu jener Zeit königliche Hofjuweliere waren. Der Cup war einer von mehreren identischen Pokalen zu dieser Zeit. Während mehrerer Jahre schmachtete er unverkauft bei Garrards vor sich hin, bis er schliesslich von der Royal Yacht Squadron als Pokal für ein spezielles Rennen zu Ehren der Weltausstellung von 1851 in London erstanden wurde. Heute ist er ein unbezahlbares Juwel im Segelsport.

Ein Syndikat, bestehend aus fünf Mitgliedern des New York Yacht Club, segelte einen Schoner mit Namen "America" nach Grossbritannien, wo dieser am Rennen der Royal Yacht Squadron teilnahm. Dieses Rennen stand allen Nationen offen, jedoch nur "America" und einige andere Yachten der Royal Yacht Squadron nahmen daran teil. "America" gewann das Rennen auf überzeugende Weise und nahm den Cup unter grossem Beifall mit nach New York.

Einige Jahre später stiftete das Syndikat den Cup dem New York Yacht Club als Pokal für einen freundschaftlichen Wettkampf zwischen Yacht Clubs verschiedener Länder. Daraufhin lud der New York Yacht Club die berühmtesten europäischen Yacht Clubs zu einem Wettkampf ein. Zu jener Zeit wurde der Pokal als "America's Cup" bekannt.

Der Ausbruch des Krimkrieges, in welchen verschiedene europäische Staaten involviert waren, darunter auch Grossbritannien - und später auch der Amerikanische Bürgerkrieg waren hauptsächlich für das Fehlen von Herausforderern verantwortlich.

James Ashbury, Eigner der "Cambria", forderte den New York Yacht Club 1870 zum America's Cup heraus, nachdem er eine amerikanische Yacht in einer Transatlantik-Regatta hauchdünn geschlagen hatte. Der New York Yacht Club zwang ihn, gegen seine gesamte Flotte zu segeln, wobei er, nicht überraschend, verlor. Ashbury forderte den Club 1871 erneut heraus und zwang dieses Mal den New York Yacht Club erfolgreich dazu, nur gegen eine Yacht anstelle einer ganzen Flotte antreten zu müssen. Dennoch verlor Ashbury auch diese Herausforderung, überschattet von grosser Kontroverse und gegenseitigen Anschuldigungen wegen unsportlichen Verhaltens. Es sollte vierzehn Jahre dauern, bevor ein britischer Herausforderer erneut einen Versuch wagen würde.

Inzwischen besiegte der New York Yacht Club zwei Herausforderungen, organisiert von Alexander Cuthbert, einem kanadischen Bootsbauer mit begrenzten Mitteln. Seine Herausforderung war derart fehlgeschlagen, dass der New York Yacht Club die Stiftungsurkunde änderte, um weitere Herausforderungen von den grossen Seen in Kanada zu verhindern.

Der britische Yacht Designer J. Beavor-Webb war eine Schlüsselfigur in der Organisation von zwei Herausforderungen von Yachten, die er gezeichnet hatte, "Genesta2 und "Galatea" in den Jahren 1885 und 1886. Die Austragung im Jahr 1885 setzte einen seltenen Höhepunkt an sportlichem Verhalten in einem America's Cup, als Sir Richard Sutton es ablehnte, mit "Genesta" gegen den Verteidiger "Puritan" zu segeln, weil dieser manövrierunfähig war. "Galateas" Herausforderung im Jahr 1886 verdient spezielle Erwähnung, als erstmals eine Frau, William Henns Ehegattin, an Bord war.

Die einzige America's Cup Herausforderung von Schottland kam 1887 in Form von "Thistle" und war massgeblich der Grund, weshalb der New York Yacht Club erneut die Stiftungsurkunde änderte. Dies, nachdem er unter Zeitdruck geraten war, eine Verteidigung aufzubauen, die dem Herausforderer ebenbürtig war. "Thistle" war vom legendären schottischen Designer G.L. Watson gezeichnet worden, wurde aber vom Verteidiger "Volunteer" entscheidend geschlagen.

Lord Dunraven startete eine America's Cup Herausforderung in den Jahren 1893 und 1895 mit "Valkyrie II" und "Valkyrie III" und war beide Male nicht erfolgreich. Seine letzte Herausforderung endete in beträchtlicher Feindseligkeit, nachdem er dem Verteidiger Betrug vorgeworfen hatte. Ein Vorwurf, den der New York Yacht Club nach sorgfältiger Untersuchung zurückwies. Dunravens mangelnde Bereitschaft, sich zu entschuldigen, führte dazu, dass er vom New York Yacht Club als Ehrenmitglied ausgeschlossen wurde.

Die nächsten fünf America's Cup Herausforderungen wurden von Thomas Lipton, den Royal Ulster Yacht Club vertretend, mit seinen Yachten "Shamrock" bis "Shamrock V" durchgeführt. Alle waren erfolglos, obschon er 1920 einem Sieg am nächsten kam in einem Rennen, welches wegen des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges verschoben wurde. Er führte nach zwei von fünf Rennen und brauchte nur noch einen Sieg, um zu gewinnen. Doch dann verlor er die nächsten drei Rennen gegen "Resolute". Es war das erste Mal, seit Ashburys zweiter Herausforderung im Jahre 1871, dass ein Herausforderer ein Rennen gewonnen hatte.


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Nach dem Tod von Thomas Lipton meldete T.O.M. Sopwith zwei Herausforderungen in den Jahren 1934 und 1937 mit "Endeavour" und "Endeavour II" an. Der New York Yacht Club entging nur knapp einer Niederlage, als der Herausforderer die ersten beiden von fünf Rennen gewann. Das dritte und entscheidende Rennen verlor "Endeavour" auf dem letzten Kreuzschlag wegen des Skippers der Rainbow Harold Vanderbilt, der sein Boot besser steuerte. Diese Niederlage deprimierte Sopwith und seine Crew derart, dass es ihnen nicht gelang, eines der übrigen drei Rennen zu gewinnen. Das dritte Rennen wurde eine umstrittene Angelegenheit, nachdem der New York Yacht Club sich weigerte, einen Protest zu verhandeln, weil "Endeavour" keine Protestflagge gesetzt hatte zum Zeitpunkt des von Rainbow begangenen Fouls - wie von den amerikanischen, nicht aber von den britischen Regeln verlangt.

Rennen um den America's Cup wurden durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges unterbrochen und nicht wieder aufgenommen bis ins Jahr 1958, nachdem die Stiftungsurkunde durch die Gerichte New Yorks erneut geändert worden war, um Rennen in kleineren und ökonomischeren 12-Meter-R-Yachten zu erlauben. Eine britische Herausforderung von der Royal Yacht Squadron war 1958 ohne Probleme besiegt worden, wie auch die erste australische Herausforderung im Jahr 1962. Die letzte britische America's Cup Herausforderung wurde im Jahr 1964 besiegt, obschon Grossbritannien auch in späteren Herausforderer-Selektionsrennen teilnahm - wenn auch erfolglos.

In den Jahren 1967, 1970, 1974, 1977 und 1980 kämpften verschiedene australische Yacht Clubs erfolglos um den America's Cup.

Die in die Geschichtsbücher eingegangene Herausforderung von Alan Bond, welche den Royal Perth Yacht Club of Western Australia mit der "Australia II" repräsentierte, war schlussendlich die erste, die den America's Cup 1983 gewann. Die "Australia II" besiegte die von Dennis Conner gesteuerte "Liberty" mit einem 4-3 Sieg im letzten Rennen, indem sie einen innovativen Flügelkiel benutzte, der Anlass zu reichlich Kontroverse gab und dies in einigen Kreisen bis zum heutigen Tag tut.

Der Royal Perth Yacht Club of Western Australia schaffte es nicht, den Pokal 1987 erfolgreich zu verteidigen, als Dennis Conner, den San Diego Yacht Club vertretend, mit seiner "Stars & Stripes" die "Kookaburra III" besiegte. Bei diesem Anlass nahm Neuseeland zum ersten Mal am America's Cup teil. Die Kiwis verloren das Herausfordererfinale gegen Dennis Conner. Niemand wusste damals, dass dies der spektakuläre Schwanengesang der 12-Meter-R-Yachten im America's Cup Segeln werden würde.

Das 27. Match um den America's Cup war das umstrittenste in der America's Cup-Geschichte und folgte auf eine überraschende Herausforderung durch einen kleinen, unbekannten neuseeländischen Yacht Club, den Mercury Bay Boating Club, vertreten mit einer J-Class Yacht. Des Verteidigers Verteidigung in einem Katamaran führte zu einem Gerichtsfall über die genauen Paragraphen der Stiftungsurkunde, der 1990, nach Anhörungen vor zwei Appellationsgerichten, zu Gunsten des Verteidigers entschieden wurde.

Als Konsequenz dieses Ungleichgewichts "Big Boat/Katamaran" wurde eine neue Yacht-Klasse erschaffen, bekannt als International America's Cup Class. Bill Koch besiegte darin 1992 mit "America3" erfolgreich "Il Moro di Venezia".

Die Amtszeit des San Diego Yacht Clubs als Treuhänder und Halter des America's Cups fand 1995 ein Ende durch die Herausforderung der Royal New Zealand Yacht Squadron, geleitet von Peter Blake und geskippert von Russell Coutts. Diese besiegten mit "New Zealand" die von Dennis Conner geskipperte "Young America" in einem 5-0 Sieg.

Russell Coutts und sein Team, bestehend aus Brad Butterworth, Murray Jones, Warwick Fleury, Simon Daubney und Dean Phipps, besiegten im Jahr 2000 mit "New Zealand" erfolgreich "Luna Rossa" und verteidigten den America's Cup für die Royal New Zealand Yacht Squadron.

Erneut wurde Geschichte geschrieben, als Alinghi, die Société Nautique de Genève vertretend, der erste europäische Herausforderer wurde, der den America's Cup am 2. März 2003 gegen den Royal New Zealand Yacht Squadron gewann.

Der Cup wird heute von der Société Nautique de Genève gehalten, dem fünften Halter des America's Cup in zwanzig Jahren. Die Société Nautique de Genève wird erneut durch Alinghi vertreten, die den Cup im Jahr 2007 in Valencia, Spanien, gegen 11 Herausforderer aus aller Welt verteidigen muss - und sie ist sehr daran interessiert, auch der sechste Halter des America's Cup zu werden.


Mit freundlicher Genehmigung:
Copyright © 2007 Hamish Ross




 
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